Liebe Leserinnen und Leser,
Neuigkeiten über die Mafia in Deutschland sind nicht immer einfach zu finden. Zum einen ist das Thema im politischen Betrieb selten direkt Thema; wenn Gesetze verhandelt werden wie jetzt eben der Beschluss der Schaffung eines Transparenzregisters, muss man die Bezüge zu unserem Thema oft erst herausarbeiten. Etwas anders verhält es sich mit den neuen Regelungen zur Vermögensabschöpfung krimineller Organisationen. Hier ist besonders die Beweislastumkehr von Wichtigkeit, die wir immer wieder gefordert haben. Im letzten Newsletter hatten wir das Thema angesprochen, nun unterziehen wir es einer tiefergehenden und aktualisierten Betrachtung. Zum zweiten liegt das Thema auch nicht auf der Hand, selbst wenn es direkt um kriminelle Machenschaften der italienischen Mafia geht. Der Mangel im deutschen Strafgesetz, die Zugehörigkeit zur Mafia nicht unter Strafe zu stellen, führt immer wieder dazu, dass Mafiosi hierzulande nicht als solche etikettiert werden. Ein schönes Beispiel liefert hier ein Gastronom aus Hessen, der für den Clan Gallace den Kokainhandel organisiert hat und direkten Kontakt mit den kolumbianischen Kartellen hielt. Aber wenden wir uns dem zu, was momentan die meiste Zeit und Energie in Anspruch nimmt. Die große Konferenz mit dem Thema “Sicherheit und Legalität in Europa” wurde auf den 12.7.2017 verschoben und wird in der Italienischen Botschaft stattfinden. Ihre Anwesenheit bestätigt haben der italienische Minister für Inneres, Marco Minniti, und sein deutscher Kollege Thomas De Maizière. Wir wollen an den Sechsfach-Mord von Duisburg vor zehn Jahren erinnern und mahnen, dass sich seitdem, was die Präsenzen der Mafia in Deutschland anbelangt, wenig geändert hat. Wir werden nach aktuellen Herausforderungen fragen und uns dem zukünftigen Kampf gegen die Organisierte Kriminalität in Europa widmen, aber auch deren Entwicklungen. Dies wird im Dialog mit Experten auf diesem Feld geschehen - institutionelle, akademische und praktische -, italienische und deutsche. Vor zehn Jahren brachten die Morde in Duisburg in Deutschland die Präsenz und Radikalität der italienischen Mafia ins öffentliche Bewusstsein. Nun ist es an der Zeit, dieses Bewusstsein aufzufrischen - seit der Gründung unseres Vereins, dessen Wurzeln bis ins Jahr 2007 reichen und der vom Ehrenamt getragen wird, ist das unser Ziel. Helfen Sie uns dabei. Wir wünschen eine angenehme Lektüre. Viele Grüße, das Team von Mafia? Nein, Danke! e.V. |