Liebe Leserinnen und Leser,
wir wissen nicht, ob es Ihnen aufgefallen ist, aber unsere Botschaften dringen immer mehr durch. In Deutschland wird inzwischen viel mehr über Geldwäsche gesprochen als noch vor wenigen Jahren. Mit Sicherheit ist dies nicht allein unser Verdienst. Vor allem sind hier die Journalistinnen und Journalisten zu nennen, die sich um geleakte Dokumente gekümmert haben, zum Beispiel der Panama Papers. In diesem Zusammenhang sei auch noch einmal daran erinnert, dass manche von Ihnen dafür getötet wurden wie Daphne Caruana Galizia in Malta, einem EU-Mitgliedsstaat, und Jan Kuciak in der Slowakei, ebenfalls ein EU-Mitgliedsstaat. Wir müssen in Deutschland alles dafür tun zu verhindern, dass sich wie dort ein Klüngel aus Politik, Organisierter Kriminalität und Finanzwirtschaft etabliert. Zu erwähnen sind auch Politikerinnen und Politiker, die das Thema endlich entdeckt haben.
Es ist etwas Licht ins Dunkel um Geldwäsche und kriminelle Investments gekommen. Was eigentlich schon immer klar war, nämlich dass die Strukturen der Schattenfinanzwirtschaft vor allem kriminellen Zwecken dienen, ist nun anschaulich geworden. Giovanni Falcone und Paolo Borsellino, die beiden bekanntesten Vertreter des Antimafia-Pools der palermitanischen Staatsanwaltschaft und visionäre Vordenker des Kampfes gegen die Mafia, haben schon in den 1980er Jahren erkannt, dass man der Spur des Geldes folgen muss, um zu den Tätern zu kommen. Dies gilt bis heute ohne Einschränkung. Daher ist es von größter Wichtigkeit, Finanzströme global transparent zu gestalten und zugleich bei Investments die Möglichkeit, dass es sich um kriminelles Kapital handeln könnte, mitzudenken. Doch dies passiert nicht.
Ein einfaches Beispiel: Sie können in Deutschland bis zu zehn Prozent einer Bank kaufen, auch über einen geschlossenen Fonds, ohne dass die wirtschaftlich Berechtigten, also die Geldgeber für diesen Kauf, in einem Inhaberkontrollverfahren überprüft werden. Das ist in Zeiten von Milliardengewinnen aus dem Kokainhandel nicht nur absurd, sondern gefährlich. Zumal es sich bei Banken oft um Institutionen handelt, die viel zu oft schon eine gewisse Nähe zu kriminellen Aktivitäten gezeigt haben. Das Problem ist: Unsere Bundesregierung zeigt zu wenig Engagement, um wirklich gegen Geldwäsche und Organisierte Kriminalität vorzugehen. Dies zeigen immer wieder auch die Antworten auf Kleine Anfragen seitens der Bundesregierung, in der die Standardantwort auf Fragen zu Mafia und Co. lautet: "Die Bundesregierung hat dazu keine Erkenntnisse".
Sie sehen, unser Engagement ist dringend nötig. Unsere politische Arbeit gedeiht, das Thema Organisierte Kriminalität wird auf der Agenda bleiben - auch dank Ihrer Unterstützung.Bleiben Sie uns gewogen.
Viele Grüße und einen schönen Sommer erst einmal, das Team von Mafia? Nein, Danke! e.V. |