Newsletter 1 & 2_2018

der Antimafia-Newsletter

Liebe Leserinnen und Leser, 

Bittersweet, bittersüß, benennen die Engländer zwiegesichtige Empfindungen. Dieses Wort kommt uns in den Sinn, wenn wir an die Mafia-Festnahmen im Januar denken. Die ersten Festgenommenen sind bereits wieder in Freiheit, und es zeichnet sich ab, dass die deutschen Gesetze wieder einmal nicht auf diese italienische Form der Kriminalität passen. Natürlich sind die Mittel des Rechtsstaates die einzigen, die man der Organisierten Kriminalität entgegensetzen kann, keine Frage. Doch der Rechtsstaat muss wehrhaft sein, muss sich den Clans mit voller Kraft entgegenstellen können. Er muss Gesetze haben, die seinen Akteuren den Rücken stärken anstatt sie im Regen stehen zu lassen. Dass dies nicht der Fall ist, zeigt sich allein daran, dass die nun als Mafia-Verdächtigen Festgenommenen sich völlig unbehindert in Deutschland bewegen konnten. Einige sind hier geboren, andere seit vielen Jahren als Mafiosi bekannt. Und dennoch betreiben sie ihre Gaststätten und bauen vor allem in der Provinz ein engmaschiges Netzwerk auf, bestens verknüpft mit den lokalen Tonangebern, die fast schon trottelig am Bild vom Italiener als allseits beliebten, immer sonnigen Gastwirt festhalten. Natürlich gibt es diesen Gastwirt, wir selbst sind ja als Initiative toller Gastwirte entstanden, damals, vor zehn Jahren. Aber es nutzt eben auch  die Mafia diese spezielle Form der deutschen Italienliebe für sich.
Bittersüß auch für uns die Erfahrung, dass unzählige Medien aus dem In- udn Ausland uns kontaktierten und nach Statements  fragten oder uns zu Interviews einluden. Natürlich wollen wir als NGO und Antimafia-Lobbyorganisation wahrgenommen werden und freuen uns über Medienanfragen. Zugleich wäre es auch schön, wenn das Thema auch Konjunktur hätte, ohne dass erst Haftbefehle aus Italien in Deutschland vollstreckt werden müssen.
Im Übrigen kam es in Italien erneut zu Mafia-Festnahmen. Wir hoffen, dass die Ermittlungen auch in Deutschland weitergehen. Und dass sich endlich Einsicht breitmacht, dass man Organisierte Kriminalität nicht deliktbezogen verfolgen kann, sondern das Ganze in den Blick nehmen muss, also aufwändige Strukturermittlungen durchführen. Dies kostet viel Geld, aber es ist in unser aller Sinne: Wenn wir es unterlassen, kostet uns das noch viel mehr Geld. Denn je mehr sich kriminelle Strukturen mit legalen verflechten, zum Beispiel in der Wirtschaft, umso schwieriger ist es, sie wieder zu trennen und zu tilgen.

Wir wünschen eine angenehme Lektüre!

Viele Grüße, das Team von Mafia? Nein, Danke! e.V.

NACHRICHTEN

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Operation Stige: Der rote Faden zwischen Deutschland und Italien

„Dieses ist die größte Operation gegen das organisierte Verbrechen in den letzten 23 Jahren, was die Anzahl der Festnahmen angeht!“. So bezeichnete Nicola Gratteri, Staatsanwalt von Catanzaro, die Operation Styx. Am 9. Januar ergingen Haftbefehle gegen die Mitglieder des Clan Farao-Marincola. Ihr Erfolg hängt auch von den deutschen Gesetzen ab - und dies könnte die Achillesferse sein.

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Die Mafia in Bayern – Ergebnisse einer parlamentarischen Anfrage im bayerischen Landtag

Ende des vergangenen Jahres hat Katharina Schulze, die Fraktionsvorsitzende der Grünen im bayrischen Landtag, die Ergebnisse einer parlamentarischen Anfrage zur Mafia in Bayern vorgestellt: sie sind alarmierend.  

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Der Reiz virtueller Zahlungsmethoden

Wenn wir über Geldwäsche reden, müssen wir auch die gegenwärtige und außergewöhnliche Verbreitung der virtuellen Kryptowährungen und ihre Implikationen berücksichtigen. Die Frage, die dabei aufkommt ist: Verhindert dieses Zahlungsmittel den Kampf gegen Geldwäsche und Organisierte Kriminalität?

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Der Kopf hinter der dem Einsatz „Stige“

Der Politikwissenschaftler Herfried Münkler hat vor wenigen Jahren eine post-heroische Gesellschaft in Europa diagnostiziert. In demokratischen Rechtsstaaten, die kriegsavers agierten, brauche es immer weniger von denen, die sich bis aufs Äußerste einsetzen, nämlich unter Einsatz ihres Lebens. Dabei gibt es sie in Italien noch und ihre Arbeit ist wichtiger denn je. Die Rede ist von den Staatsanwälten der Magistratura, die sich in den italienischen Regionen dem Kampf gegen die Mafia verschrieben haben. Einer von ihnen ist Nicola Gratteri.

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VORSCHAU

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21. März, Gedenktag für die unschuldigen Opfer der Mafia

Das nächste Treffen von Mafia? Nein, Danke! e.V. wird  am Mittwoch, dem 21. März,  im Regenbogen-Kino stattfinden. Wir zeigen aus Anlass des italienischen Gedenktages für die unschuldigen Opfer der Mafia einen Film über den mutigen Journalisten Giancarlo Siani aus Neapel. 

Was: Projektion des Films "Fortapasc" (2009) + Diskussion; 
Wann: Mittwoch, 21.03.2018, 19:30 Uhr
Wo: Regenbogen Fabrik, Lausitzer Str. 22, Berlin (Kino).
Eintritt frei, freiwillige Spende erbeten; Film in italienischer Sprache mit englischen Untertiteln. 
 

RÜCKBLICK

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Die Rolle der Zivilgesellschaft im Kampf gegen die Mafia: Antimafia auf Ideenfindung


„Mafia? Nein, Danke!“ war als Teil der europäischen Libera-Delegation bei der vierten Auflage der Konferenz „Contromafie“ dabei, dieses Jahr unter dem Titel „Gegen Mafien und Korruption“; die Initiative fand vom 2. bis 4. Februar 2018 in Rom statt und brachte VertreterInnen regionaler Antimafia-Gruppen aus ganz Italien an einen Tisch mit europäischen und lateinamerikanischen Delegationen.

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AUS DEM VEREIN

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Büro gesucht

Das Team von Mafia? Nein, Danke! e.V. sucht baldmöglichst eine neue Bleibe. Ein Raum mit zehn, zwölf Quadratmetern und Internetanschluss würde uns genügen. Sachdienliche Hinweise bitte an info@mafianeindanke.de. Vielen Dank!

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Vielen, vielen Dank!

Wir sind überwältigt von der Spendenbereitschaft vor Weihnachten. Auf unsere Kampagne hin gingen rund 850 Euro ein. Dieses Geld, jeder Euro, wird ausschließlich für Sachkosten für unsere Arbeit verwendet. Tausend Dank!

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Wir suchen Übersetzer/innen!

Wir haben bereits einen Stamm von Übersetzerinnen und Übersetzern, die uns tatkräftig unterstützen und denen wir von Herzen für ihre tolle Arbeit danken! Dennoch freuen wir uns über weitere Unterstüzung. Sprechen Sie also Deutsch und Italienisch und haben Sie Zeit und Lust, sich ehrenamtlich für “Mafia? Nein, danke!” zu engagieren? Dann melden Sie sich bitte und kontaktieren uns bitte über unsere E-mail Addresse info@mafianeindanke.de. 
Wir freuen uns auf Sie!

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